Sonntag, 8. November 2009

NaNoWriMo - Auszug

Wie der eine oder andere vielleicht schon gesehen hat, bin ich dieses Jahr wieder bei NaNoWriMo dabei - bloß weil ich am 25. November mündliche Prüfung habe, ist das ja kein Grund, das ausfallen zu lassen...

Und weil es sonst nicht viel zu erzählen gibt, hier mal ein kleiner Auszug aus meinem aktuellen literarischen (zur Zeit noch unbetiteltem) Machwerk (Synopsis und aktueller Auszug hier unter Novel Info). Natürlich alles noch Rohfassung, aber mir gefällt's schon ganz gut.

Zum Kontext: Meine Protagonistin führt ihr erstes längeres Gespräch mit der Göttin, für die sie demnächst gegen das Böse antreten soll. Im Moment sind die beiden allerdings noch nicht ganz glücklich miteinander...


Bist du nun bereit, zuzuhören?
Kajren zuckte zusammen, dann stöhnte sie leise.
„Du schon wieder?“
Etwas mehr Demut! Lerai hat ganz recht, du bist ein ungehobeltes, respektloses Geschöpf.
„Ich weiß, ich weiß. Das höre ich, seit ich gelernt habe „Was ein Quatsch“ zu sagen. Sonst noch Neuigkeiten?“
Ach, auf einmal möchtest du mir zuhören?
Jetzt, wo Kajren zum ersten Mal wirklich hinhörte, fragte sie sich, wie sie Finak jemals hatte verdächtigen können. Die Stimme klang eindeutig weiblich - und beleidigt.
„Nicht besonders. Aber im Moment habe ich wohl keine Wahl.“
Konnten unsichtbare Stimmen mit den Zähnen knirschen? Wenn ja, klang es wahrscheinlich wie das, was Kajren gerade hörte.
Ich bin deine Herrin. Du wirst mir Respekt erweisen.
„Nur weil du es immer wieder sagst heißt das nicht, dass es wahr wird, weißt du. Fällt dir nichts Neues ein?“
Wie kannst du es wagen, an mir zu zweifeln? Du bist das verstockteste, ...
Wenn sie genau überlegte, klang die Stimme sogar ein wenig wie die ihrer Mutter. Und die ließ sich genauso leicht ausblenden, wenn sie mal wieder alle von Kajrens Unzulänglichkeiten aufzählte. Als sie endlich fertig war, genoss Kajren einen Moment lang die Stille. Dann entgegnete sie in unschuldigem Ton, „Könntest du das vielleicht wiederholen? Ich glaube, ich habe gerade nicht zugehört.“
Schweigen. Dann, in hörbar mühsam gefasstem Tonfall: „Du zweifelst an mir. Warum?
Kajren seufzte. Anscheinend musste sie es wirklich einzeln aufzählen.
„Erstens. Warum sollte die Herrin mit jemandem wie mir sprechen? Sie hat genug Priesterinnen, die ihr aufs Wort gehorchen und springen, wenn sie pfeift.
„Zweitens, denkst du nicht, dass die Herrin besseres zu tun hat, als mir das Leben schwer zu machen? Sie hat eine ganze Welt zu beaufsichtigen und außerdem muss sie sich für den Kampf gegen den Dunklen bereit machen. Mit mir rumzustreiten steht sicher ganz unten auf ihrer Liste.
„Drittens, die Priesterinnen behaupten immer, dass man den Ruf der Herrin weder überhören noch missverstehen kann. Da ich aber daran zweifle, dass du die Herrin bist, kannst du es offensichtlich nicht sein, denn sonst wüsste ich es mit Sicherheit.“
Bist du bald fertig?
„Gleich.“ Eigentlich war Kajren mit ihren Argumenten am Ende gewesen, aber jetzt musste noch eins her. „Und außerdem, wenn die Herrin sich wirklich für mich interessieren würde, würde sie sicher nicht zulassen, dass man mich hier wie eine Diebin in die Stadt schleppt. Sie würde der Derana einfach sagen, dass sie sich wegen mir keine Gedanken machen muss und alles wäre geklärt. Jetzt bin ich fertig. Hast du alles verstanden, oder muss ich es noch mal erklären?“
Wenn du so klug bist, warum bist du dann nicht schon längst Priesterin geworden?
„Weil ich kein Talent dafür habe, nutzlos durch die Gegend zu schweben und den Leuten zu erzählen, wie großartig die Herrin ist.“
Du meinst nicht, dass es nützlich ist, dafür zu sorgen, dass die Ordnung erhalten bleibt?
Kajren zuckte die Schultern.
„Sicher. Und ich trage meinen Teil dazu bei, indem ich mit dafür sorge, dass die Leute - und die Priesterinnen - jeden Tag was zu Essen und zu Trinken haben.“
Das ist... eine sehr beschränkte Sicht der Dinge.
„Dann bin ich wohl ein beschränkter Mensch. Aber wenn morgen jede Frau auf der Welt entscheiden würde, Priesterin zu werden, würden wir bald alle verhungern.“
Das würde ich nicht zulassen.
„Oh, verzeiht, Ihr seid die Herrin, ich vergaß. Würdest du also aus Steinen und Wasser Brot und Milch machen?“
Ich sorge auf meine Art dafür, dass es meinen Kindern an nichts fehlt.
„Und warum hat es dann letztes Jahr die Ernte verhagelt? Im Winter hat es uns nämlich an einigem gefehlt.“
Das ist - die Knappheit lehrt euch Dankbarkeit für das, was ihr habt.
„Und die zwei verhungerten Kinder lehren uns Dankbarkeit für die, die überlebt haben?“
„Schweig!“
Kajren biss sich auf die Zunge. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie so laut geworden war.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

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Ivy Sabina hat gesagt…

Gefällt mir - bitte mehr davon ...
Gruesse aus Hessen!
Ivy