Montag, 24. November 2014

Noch ein Strampler

Erinnert sich jemand, dass ich vorhatte, das Applizieren zu üben? Wenn man so etwas lernen möchte, gibt es ja zwei Herangehensweisen: Man kann mit etwas Einfachem anfangen und sich langsam hocharbeiten und dabei ein Erfolgserlebnis auf das andere aufbauen. Oder man stürzt sich gleich in irgendwas Kleines und Fitzeliges und hofft, dass das Ergebnis am Ende nicht allzu grottig ausfällt.

Nun ratet, was ich gemacht habe?


Nun ja. Vorsichtige Zurückhaltung war noch nie meine Stärke. Und trotz der doch recht steilen Lernkurve sind mir einige Dinge klar geworden, die mir zuerst Probleme bereitet haben.

Und wenn man nicht so genau hinschaut



Sieht es fast überhaupt nicht grottig aus. Mein Fazit: Erfolg!


Stoff: Sweat (buttinette)
Knöpfe: Kam Snaps (snaply Nähkram)
Schnitt: Burda 9636
Applikationsvorlage: Titch-IX

Samstag, 15. November 2014

Patchwork Hosen

Nicht nur das Baby wächst, sondern auch Kind1 wird immer länger. Und weil es ja nun doch unbestreitbar kälter wird, waren ein paar Überziehhosen für den Herbst fällig. Damit sie nicht so ganz langweilig aussehen, habe ich ein bisschen experimentiert, und das Resultat:


Gefällt mir ganz gut.

Und falls es noch jemand anderem gefällt, ist hier eine kleine Anleitung für die Patchwork Hosen.

1. Nimm einen Hosenschnitt, der in der Länge gut passt und in der Breite ein bisschen Luft lässt. Wenn du keinen Hosenschnitt deines Vertrauens hast, findest du hier vielleicht etwas Passendes. Oder nimm eine passende gekaufte Hose auseinander und erstelle deinen eigenen Schnitt (meiner kommt von einer gekauften Schlafanzughose).

2. Nimm zwei Stoffe, die von Zusammensetzung und Eigenschaften gut zusammenpassen. Ich habe einen doppelseitigen Fleece genommen, und nutze die Vorderseite als Stoff1 und die Rückseite als Stoff2.

3. Schneide aus jedem Stoff eine komplette Hose zu. Achtung: Dadurch, dass wir die Schnitteile auseinander schneiden und wieder zusammen nähen, geht in der Länge Stoff verloren. Den müssen wir also beim Zuschneiden zugeben. Überlege dir also vorher, wie viele Patchwork Streifen zu schneiden möchtest, und verlängere den Schnitt um die entsprechenden Nahtzugaben.
Beispiel: Ich nähe in der Regel mit 0,5 cm Nahtzugabe. Ich möchte fünf Streifen auf den Hosenbein, also vier Nähte mit jeweils zwei Nahtzugaben. Das bedeutet, ich gebe am Hosenbein ( 4 x 2 x 0,5 cm ) 4 cm Länge zu.



4. Lege die jeweils gleichen Schnittteile übereinander, also das rechte Hosenbein aus Stoff1 auf das rechte Hosenbein aus Stoff2.

5. Jetzt setze deine Patchwork Schnitte und achte darauf, dass die Streifen nicht zu dünn werden - sie sollten wenigstens 1 cm + Nahtzugaben breit sein, damit du beim Nähen keine Probleme bekommst.


6. Sortiere die Schnittteile auseinander

7. Und setze sie neu zusammen:


8. wenn du viele Schnittteile hast, kann es hilfreich sein, dir Markierungen zu setzen, wie die Schnittteile zusammengehören.


9. Jetzt nähe die Patchworkstücke zusammen (evtl vorher Schnittkanten versäubern), bis zu wieder vier komplette Hosenbeine hast.

10. Entscheide dich, welches rechte du mit welchem linken Bein kombinieren willst. Ich habe mich für diese Variante entschieden:


Jetzt kannst du die Hosen so fertig stellen, wie du es gewohnt bist. Ich mache es meistens auf diese Art:

11. Lege das rechte und linke Bein rechts auf rechts aufeinander.

12. Schließe die vordere und hintere Mittelnaht.


13. Schließe die Beinnähte in einem Zug vom einen Fußgelenk zum anderen.


14. Für die Bündchen habe ich diesmal den gleichen Stoff genommen wie für die Hose. Ich setze einen Gummizug ein, darum muss es nicht unbedingt Bündchenware sein.

15. Schneide die Bündchen zu, sodass sie genau so breit sind wie die Schnitteile plus Nahtzugabe. Ich mag recht breite Bündchen, darum schneide ich für die Beine 7 cm und für die Taille 9 cm lang.


16. Klappe die Bündchen rechts auf rechts zu und schließe sie zum Ring.


17. Nimm Gummizug in passender Breite - ich benutze 3 cm für die Beine und 4 cm für die Taille. Schneide ihn in die passende Länge; wenn du keine Maße vorliegen hast, dann nimm eine gut sitzende Hose als Referenz.

18. Schließe die Gummis zum Ring.


19. Um die Bündchen festzunähen, wende zuerst die Hose auf rechts. Dann stecke die Bündchen rechts auf rechts auf die entsprechenden Teile. Du kannst sie mit Stecknadeln fixieren, oder du machst es wie ich und steppst sie einmal rundherum nah an der Kante fest. Das garantiert, dass du später beim Zusammennähen alle Lagen erwischst und möglichst wenig verrutscht.


20. Jetzt zieh den Gummizug auf das Bündchen


21. Klappe das Bündchen zusammen


22. Und näh einmal runderum fest.


23. Ich fasse gerne am Taillenbündchen hinten einen kleinen Stoffrest mit ein, auf den ich die Kleidergröße der Hose aufgestickt habe.

24. Klappe die Bündchen von der Hose weg und voilà!


Zwei individuelle und einzigartige Patchwork Hosen!


Das Ganze kannst du natürlich auch mit drei oder mehr Stoffen machen, sodass du dann am Ende drei oder mehr Hosen hast.

Falls du Fragen zu diesem Tutorial hast, beantworte ich sie gerne. Und wenn du eine Patchwork Hose genäht hast, würde ich mich riesig freuen, sie zu sehen!

Bis dahin viel Spaß und frohes Nähen :-)

Samstag, 8. November 2014

Strampler

Bislang habe ich ja tapfer der Versuchung widerstanden, Babyklamotten zu nähen. Denn obwohl sie zugegebenermaßen winzig und süß und allerliebst sind, braucht ein Neugeborenes in der Regel weniger Zeit zum Rauswachsen als man für das Nähen investiert hat, und das widerstrebt mir dann doch.

Aber jetzt, da Kind2 in einem Alter ist, in dem sich die Lage an der Wachstumsfront etwas entspannt hat, gibt es nichts mehr, was mich zurückhalten könnte (außer halt dem Mangel an Zeit, Schlaf und mentaler Kapazität, der mit einem bedürfnisstarken Baby einhergeht). Zumal ich vor Kurzem mein ideales Babykleidungsstück entdeckt habe: Den Strampler mit geknöpftem Beinausschnitt. Muss nicht über den Kopf gezogen werden (Baby ist dafür), erlaubt unkomplizierten Windelzugriff (ich bin dafür) und es gibt keine Socken, die abgestrampelt werden können (Katzen sind dagegen, da das Erbeuten herumliegender Babysocken anscheinend eine tiefgehende instinktive Befriedigung vermittelt).

Es ist schon seltsam, dass einem das Umfeld alle möglichen guten Ratschläge gibt wie "wenn sie schreit, fahr sie mit dem Kinderwagen spazieren (hah!) und wenn das nicht hilft mit dem Auto (HAH!)" und der immer beliebte Klassiker "genießt diese Zeit, sie geht viel zu schnell vorbei (AHAHAHAHA! *schluchz*) aber nicht auf die Idee kommt, einen auf sowas hinzuweisen? Nun gut. Ich weiß jetzt jedenfalls Bescheid.

Und weil ich mit den gekauften Stramplern nicht vollständig glücklich bin (zu wenige Knöpfe im Beinbereich, dadurch zu große Lücken, die kalte Luft reinlassen), ist es mal wieder an mir und meinen geschätzten Nähmaschinen, die Welt ein bisschen schöner zu machen. Ich habe sogar ein Schnittmuster gefunden, das fast genau das ist, was ich wollte. Kleiner Prototyp gefällig:



Ich bin ziemlich glücklich mit der Wirkung der hellblauen Highlights (meine Idee, denn das ist meine sprudelnde Kreativität am Werk: "Whoa, ich glaube, ich nehme ZWEI Farben! Crazy!") und dass die Knöpfe fast den perfekten Farbton haben.

Und schaut mal:



Meine allererste Applikation! Sieht sie nicht... Naja. Sagen wir, sie sieht aus wie eine Applikation, und belassen es dabei. Ich muss halt noch ein bisschen üben, damit mein Kind nicht aussieht, als wäre sie von einem blinden Nähmaschinen schwingenden Duracell Hasen überfallen worden.

Für den nächsten Versuch werde ich auch den Schnitt ein bisschen anpassen - ihn an den Seiten verschmälern und im Windelbereich einen Einsatz hinzufügen. Aber selbst so, wie er ist, ist er absolut tragbar.

Mein Fazit: Erfolg!

Stoff: Sweat (buttinette)
Knöpfe: Kam Snaps (snaply Nähkram)
Schnitt: Burda 9636

Samstag, 1. November 2014

Weil's so schön war...

... gibt es noch ein paar mehr Knopfpullover:




Sie sind alle süß, aber ich glaube, mein Favorit ist der Mittlere :-)

Schnitt: Schnabelinas Regenbogenbody
Stoff: Jersey (ebay), Bündchen (ebay)
Knöpfe: Kam Snaps (snaply Nähkram)