So, wie versprochen mal wieder ein bisschen Text, mal wieder zum Thema - Überraschung - Hypnose. Mit der Zugabe Psychoonkologie. Wer sich nicht für Hypnose und dergleichen interessiert, scrollt einfach ein bisschen runter und führt sich noch mal die Katzenbilder zu Gemüte :-)
Well, as I promised, here’s finally some text, once again on the subject - surprise - of hypnosis. With some added psychooncology. Anyone who doesn’t care fort hat sort of thing feel free to scroll down a little and enjoy the cat pictures again.
Noch da? Schön. Das Thema Hypnose legt natürlich nah, dass ich mal wieder bei meiner erklärten Lieblingshypnoseschule, dem Thermedius-Institut, zu Gast war. Diesmal auf dem Programm: eine Woche Medizinische Hypnose, und anschließend eine Woche Psychoonkologie. ziemlich harter Stoff, und dass es terminlich zu zusammentrifft war nicht meine Idee. Aber es musste sein.
Still here? Great. The subject of hypnosis of course suggests that once again I paid a visit to my very favourite hypnosis school, the Thermedius Institut. The schedule this time: one week of Medical Hypnosis and one week of psychooncology. Pretty heavy stupp, and the timing wasn’t my idea, but there’s nothing to do about that.
Die erste Woche fing eher gemütlich an, weil ich die zwei Tage Schmerztherapie ja schon mal als eigenständiges Seminar gemacht hatte. Diesmal war es dafür ein anderer Dozent, was noch mal eine andere Perspektive reinbrachte. Obwohl ich es zugegebenermaßen beim ersten Mal motivierender fand - da kam es irgendwie unkomplizierter und praktischer rüber. Wenn ich es inzwischen nicht selbst in der (Zahnarzt-)Praxis ausprobiert hätte, hätte es mich doch irritiert.
The first week started comfortably, since I’d already done the two days of pain therapy in hypnosis in a seperate training. But his time it was another trainer, which gave the whole thing a new perspective. Though admittedly I found it somehow more motivating the first time around - back then it had come across less complicated and more practical to my mind. If I hadn’t already tried it out in (a dentist’s) practice, I might have felt a little confused.
Der zweite Abschnitt war dann mein Highlight der Woche: Neurologie und Neuropsychotherapie. Ein Rundgang durch das Gehirn mit Ansätzen, wie man die Hypnose bei verschiedenen neurologischen Problemen einsetzen kann. Das ganze in eineinhalb Tagen durchzuziehen war dem einen oder anderen ein bisschen viel, aber ich fand’s toll. Auf diesem Gebiet wird es in der nächsten zeit sicher noch einiges an Erkenntnissen geben. Und ich muss jetzt irgendwie rationalisieren, warum ich unbedingt ein Zweikanal-EEG brauche...
The second part was my highlight of the week: neurology and neuropsychotherapy. A walkaround through the brain with suggestions how one might apply hypnosis to different problems. Pushing all of that through in one and a half days may have been a bit much for some people, but I loved it. There’s still so much to discover in this field and I think it’s going to be one of the hot topics of the next couple of years. And now I somehow have to convince myself that I absolutely need a two-channel EEG...
Die letzten Blöcke, Angst- und Traumatherapie, gingen dann relativ nahtlos ineinander über. Sind ja auch verwandte Problemstellungen. Und das hat mich dann wirklich verunsichert. Klar gab es wie immer theoretischen Hintergrund und eine Reihe von Techniken, wie man mit Hypnose ansetzen kann. Aber im Gegensatz zu allen vorherigen Seminaren hatte ich diesmal nicht das Bedürfnis, gleich am nächsten Tag loszulegen. Statt dessen hat es die latente Angst wachgerufen, die ich die ganze Zeit über kunstvoll unterdrückt hatte: Wenn ich dann in meiner Praxis sitze und es kommt jemand rein, der ein echtes Problem hat - Was mache ich dann? Woran es genau lag, kann ich schwer sagen. Aber sicher zum Teil daran, dass wir zeitlich und auch vom Thema her keine Möglichkeit hatten, mal richtig zu üben. Wir haben zwar ein paar Fallbeispiele besprochen, aber das ist halt doch was anderes.
The last blocks, phobia and trauma therapy, sort of flowed into each other, but then the topics are pretty much related. And that finally did confuse me. Of course as always there was theoretical background and a number of techniques to apply hypnosis. But in contrast to every seminar I’ve taken before it did not make me want to rush out and start experimenting the very next day. Instead it summoned the latent fear that so far I’d skillfully denied: When eventually I’m sitting in my practice and someone comes in who has a real problem – what do I do then? I can’t really put my finger on what was the problem for me. Part of it surely was the fact that with the time constraints and the subject at hand we didn’t really get the chance to actually practice. We did discuss some case studies, but that just isn’t the same.
Zum Glück kam dann gleich in der nächsten Woche die Psychoonkologie (psychologische Betreuung von Krebspatienten), und die hat mich dann wieder aufgebaut. Das Seminar war nämlich weniger darauf ausgerichtet, haufenweise theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern es ging vor allem um etwas, was ich in Ermangelung eines besseren Ausdrucks mal therapeutische Grundkompetenz nenne: Authentizität. Sicherheit. Offenheit. Zuhören. Den Patienten da abholen, wo er steht, und ihm das geben, was er in dem Moment braucht. Und es hat mir richtig gut getan, dass es gleich am ersten Tag offen ausgesprochen wurde: Das allerwichtigste ist, man selbst zu sein und sich unvoreingenommen auf den Patienten einzulassen. Alles weitere ergibt sich dann mehr oder weniger von selbst.
Luckily for me the very next week was psychooncology (psychological assistance to people suffering from cancer), and that built me up again. That’s because the seminar wasn’t so much concerned with teaching lots of theoretical knowledge, but it was mostly about what for want of a better word I’m going to call basic therapeutic compenetce: authenticity. Confidence. Openness. Listening. Meeting the patient right where he is and giving him what he needs at the moment. And it really helped me that it was said openly on the first day: The most important thing is being yourself and opening up to the patient without bias. Everything else will mostly sort out itself after that.
Klar gab es auch eine Menge Werkzeuge und Techniken, wie man schwer Kranken und vor allem Krebspatienten helfen kann. Vieles davon kannte ich schon aus anderen Seminaren, aber für die Leute, die erst neu in die Materie eingestiegen sind, war es sicher spannend. Was für mich das Wertvollste war, waren einerseits die Gespräche in der Runde - sowohl mit den erfahrenen Therapeuten, als auch mit den Teilnehmern, sie selbst den Krebs überstanden haben. Und was mir andererseits viel gebracht hat, war das Therapierollenspiel, bei dem ich mal ein richtiges Therapiegespräch ‘simulieren’ durfte (Anführungszeichen deshalb, weil es sowohl bei mir als auch bei meiner Klientin nur zum Teil gespielt war, auch wenn die dargestellte Situation bei ihr schon einige Jahre zurücklag). Da habe ich nämlich festgestellt, dass ich - nach dem ersten ‘auch du ***’ Moment - durchaus in der Lage bin, mich nicht unter den Druck zu setzen, die Patientin schnellstmöglich heilen zu müssen, sondern einfach zuzuhören und Verständnis zu geben. Es gibt also doch Hoffnung für meine therapeutische Zukunft...
Sure there were quite a number of tools and techniques how to help people suffering from grave diseases such as cancer. Many of them I already knew from other seminars, but for the people who were new to the subject it was surely interesting. For me the most valuable part was on the one hand the discussions in the group – both with experienced therapists as well as participants who had survived cancer themselves. And on the other hand there was the therapy role playing in which we 'simulated’ a real therapy interview (quotation marks because both for me as well as my patient it was only partly an act, even though her simulated situation has been some years in the past now). For there I discovered that – after the first 'holy ***'-moment – I really am able not to put myself under the pressure of fixing the patient as soon as possible, but just listen und offer understanding. There might yet be hope for my future as a therapist...
Natürlich war es auch cool, dass ich mal wieder Gelegenheit zum Hypnotisieren hatte - mehr als in der Woche vorher - und mal wieder einigen Hypnose-Neulingen die Angst vor der mystischen, manipulativen, geistesbeherrschenden Hypnose nehmen konnte. Einer meiner Lieblingssätze bei meinen Probanden ist halt ‘Ich hätte mich jederzeit rausholen können - aber ich wollte einfach nicht...’ Außerdem hatte ich zum zweiten Mal überhaupt die Gelegenheit, vor einer Gruppe von zuschauern zu hypnotisieren, was einfach unheimlich Spaß macht. Ich sollte doch mal zum Hypnotisieren auf die Zeil gehen...
Naturally it was also cool to once again get the chance to hypnotise – more than the week before – and once again free some hypnosis-newbies from their fear of the mystical, manipulative, mind-controlling hypnosis. After all, one of my favourite sentences from clients is ‚I could have gotten out any time I wanted – I just didn’t want to...’ And also for the second time ever I got the chance to hypnotise in front of spectators, which is simply wicked fun. Maybe I should go to the mall to hypnotise after all...
Alles in allem waren die zwei Wochen zwar anstrengend, aber auch schön und lehrreich. Und sie haben mir klargemacht, dass es langsam an der Zeit ist, mir so was wie eine Übungs- oder Supervisionsgruppe zu suchen. Schließlich will ich die ganzen Sachen ja wirklich irgendwann an Menschen mit echten Problemen anwenden...
On the whole the two weeks were exhausting, but also fun and interesting. And they showed me that one of these days I really have to find some sort of supervision or practice group. After all, I do want to use all this on people with real problems some day...
Donnerstag, 27. August 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen