Die Erde hat uns wieder.
Leider.
Aber wenn es nicht enden würde, wäre es ja auch kein Urlaub, oder?
Wobei, wenn man an Urlaub denkt, denkt man ja eigentlich auch an Erholung, Entspannung und Regeneration. Davon hatten wir allerdings recht wenig - oder zumindest nicht so viel, dass es die Anstrengung aufgewogen hätte. Aber das war mir ja schon vorher klar. Schließlich war es ja auch nicht als Relax-Urlaub gedacht, sondern als Tunnel-Camp. Mit ehrgeizigen Zielen.
Dafür muss man schon einige Opfer bringen. Mir war zum Beispiel klar, dass ich mit einem gewissen Muskelkater rechnen muss. Dass ich allerdings nach drei Tagen nicht mehr in der Lage bin, mich im Bett umzudrehen, ohne leise vor mich hin zu jammern, war weniger geplant. Gegen Ende des vierten Tages haben meine Muskeln dann glücklicherweise begriffen, dass ich auch weiter fliegen werde, wenn sie weh tun, also könnten sie es genauso gut auch lassen. Was für meine Lebensqualität ein deutlicher Zugewinn war.
Und weil Muskelkater allein ja doch recht langweilig ist, hat mir mein Körper noch ein wenig Abwechslung beschert, zum Beispiel:
Hüftknochen + Bleigürtel = Aua
(Am ersten Tag sind mein Prinz und ich die meiste Zeit zusammen geflogen. Um den Gewichtsunterschied auszugleichen, habe ich einen Bleigürtel getragen. Beim Fliegen kein Problem, beim Hinsetzen und Aufstehen schon eher)
Knie + Drahtnetz = Aua
(Bei einer Übung musste ich ein paar Minuten auf dem Netz knien. Während der Wind an mir zerrt und ich mein Gewicht ständig hin und her verlagere, um die Balance zu halten. Darum tragen die Trainer Protektoren)
Wirbelsäule + Haargummi + Drahtnetz = Aua
(Damit meine Haare nicht im Wind flattern, stecke ich den Zopf in den Anzug. Taktischer Fehler, wenn man während der Übungen häufig in die Safety-Position geht und mit dem Rücken aufs Netz plumpst. Nicht mit dem ganzen Rücken. Nur mit dem Teil wo der Haargummi ist. Habe ich "häufig" erwähnt?)
Jetzt mag sich der geneigte Leser fragen, wozu ich mir das Ganze angetan habe. Was könnte so viele verschiedene Schmerzen wert sein und trotzdem noch Spaß machen?
Ganz einfach:
Sitfly. Sitzfliegen. Fliegen im Sitzen. Sehr, sehr, sehr cool. Und anstrengend. Und seltsam. Und kompliziert. Ein kleines Video gibt es auch dazu:
(Mehr davon, wenn ich dazu komme, die DVDs durchzusehen)
Das war mein Ziel für den Urlaub. Und es hat fünf Tage und über zwei Stunden Flugzeit gedauert, um dahin zu kommen und eigentlich mache ich es immer noch nicht so ganz richtig, aber was soll's.
Ich bin geflogen. Im Sitzen. Es hat sich gelohnt.
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